Blog Juni 2024

Bokeh-Effekt fotografieren

Was ist der Bokeh-Effekt?

Bokeh bezieht sich auf die ästhetische Qualität der Unschärfe in einem Foto. Es bezieht sich auf die Art und Weise, wie Lichtpunkte außerhalb des Fokusbereichs im Bild dargestellt werden. Ein gutes Bokeh zeichnet sich durch weiche, sanfte Übergänge und eine angenehme Unschärfe aus, die dem Bild eine gewisse Tiefe und Dimension verleiht. Die Qualität des Bokehs hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Blendenöffnung, dem Objektivtyp und der Form der Blendenlamellen.

Ein gutes Bokeh kann das Hauptmotiv im Vordergrund hervorheben und den Hintergrund verschwimmen lassen. Fotografen verwenden oft eine große Blendenöffnung, um ein angenehmes Bokeh zu erzielen und die visuelle Wirkung ihres Bildes zu verbessern. Insgesamt kann das Bokeh einen großen Einfluss auf die ästhetische Qualität eines Fotos haben und dazu beitragen, die Aufmerksamkeit des Betrachters auf das Wesentliche zu lenken.

Das Bokeh entsteht durch die Art und Weise, wie das Objektiv das Licht einfängt und wiedergibt, wodurch die Lichtpunkte im Hintergrund zu weichen, verschwommenen Kreisen oder Formen verschmelzen. Ein gutes Bokeh wird oft als angenehm und ästhetisch empfunden und kann die Gesamtwirkung eines Fotos entscheidend beeinflussen. In der Fotografie wird das Bokeh oft gezielt eingesetzt, um eine bestimmte Stimmung oder Atmosphäre zu erzeugen.

Was bedeutet Bokeh?

Das Wort Bokeh stammt aus dem Japanischen und bedeutet „unscharf“ oder „verschwommen“. In der Fotografie versteht man unter Bokeh die Qualität der unscharfen Bereiche eines Fotos. Ein unscharfer Hintergrund wird als gestalterisches Mittel immer dann verwendet, wenn die Aufmerksamkeit des Betrachters auf das Hauptmotiv im Vordergrund gelenkt werden soll. Somit wird der Bokeh-Effekt besonders gerne in der Mode- oder Portraitfotografie, aber auch in der Makrofotografie oder Fotokunst verwendet.

Welche Kameratechnik braucht man für einen intensiven Bokeh-Effekt?

Ein gutes Bokeh hängt von der Art des verwendeten Objektivs ab. Während Mainstream-Zoomobjektive der unteren Preisklasse nur ein dürftiges Bokeh liefern, liefern Festbrennweiten und die meisten professionellen Zoomobjektive mit schnellen Blendenwerten ein gut aussehendes Bokeh. Mit einem Zoomobjektiv mit einer langen Brennweite (z.B. 200 mm) kann man den Hintergrund weit in die Ferne rücken (Objektiv mit großer Brennweite: 200 mm > Blende f/6.0 – f/x). Alternativ kann man aber auch ein Objektiv mit einer tiefen Festbrennweite (z.B. 50 mm) verwenden. Das kleinere Objektiv eignet sich besonders, wenn man nah an ein Motiv herantreten kann (Objektiv mit kleiner Brennweite: 50 mm > Blende f/1.4 – f/1.8).

Auch bietet ein Teleobjektiv mehr Bokeh-Potential als ein Weitwinkelobjektiv. Soll ein Motiv vor unscharfem Hintergrund herausgehoben werden, muss mindestens eine Normalbrennweite gewählt werden, besser noch eine leichte oder starke Tele-Einstellung. Außerdem gilt, je offener die Blende, desto unschärfer erscheint der nicht scharfgestellte Hintergrund. Blende 1,4 oder 2,8 liefern einen guten Bokeh-Effekt. Blende 8 oder 16 dagegen zeigen den Hintergrund viel schärfer.

Auch die Größe der Kamerasensoren hat einen Einfluss auf das Bokeh. Eine große Vollformat-Spiegelreflex-Kamera (zum Beispiel Canon R6, Nikon Z5 oder Sony Alpha 7R IV) hat mehr Potential für einen Bokeh-Effekt als eine Kamera mit kleinerem APS-C-Sensor. Kompaktkameras oder Handys mit noch kleinerem Sensor liefern noch weniger Bokeh, eigentlich nur noch bei Nahaufnahmen.

Der intensivste Bokeh-Effekt entsteht demnach per Vollformatkamera mit einem starken Teleobjektiv, das mit Offenblende genutzt wird, zum Beispiel mit Blende 2,8.

Wie entsteht das schönste Bokeh beim Fotografieren?

Ein Bokeh ist besonders ansprechend, wenn der Hintergrund schön weich und seidig erscheint und das Motiv im Vordergrund sich klar abgrenzt. Dies erreicht man, indem man möglichst viel Abstand zwischen Hauptmotiv und Umgebung erzeugt.

Typisch für einen Bokeh-Effekt sind außerdem die durch eine Lichtquelle im Hintergrund entstehenden Unschärferinge. Diese sollten möglichst gleichmäßig rund geformt sein und weiche Kanten aufweisen. Die Objektivhersteller unterstützen diesen Trend durch Objektivblenden mit elf oder neun statt sechs Lamellen – das vermeidet eckige Unschärferinge. Besonders gut lassen sich die Unschärferinge durch Lichter in der Nacht (wie Laternen oder Ampeln), durch Gegenlicht im Blattlaub, sowie Lichtreflexe auf Wasser, Glas oder Metall erzeugen. Je nach Objektiv entsteht um den Unschärfering herum noch eine helle Kontur, die viele Bildgestalter gerne vermeiden möchten.

Letztendlich gibt es aber keine festen Regeln, wie ein Bokeh auszusehen hat. Es bleibt immer ein subjektives Empfinden, ob ein Bokeh-Effekt besonders gelungen ist.

7 Tipps für den perfekten Bokeh-Effekt

  • Geeignetes Objektiv verwenden (z.B. Zoomobjektiv mit schnellen Blendwerten)
  • Offene Blende (mindestens f/2,8)
  • Schnelles Festbrennweiten-Objektiv
  • Eine längere Brennweite sorgt für ein intensiveres Bokeh
  • Vergrößere den Abstand zwischen Motiv und Hintergrund
  • Gehe nah an dein Motiv heran
  • Setzte auf Hintergrundbeleuchtung, Haar- oder Seitenbeleuchtung

Bokeh in der Naturfotografie: Wie man die Schönheit der Umgebung hervorhebt

Stell dir vor, du bist mitten in einem Waldspaziergang und möchtest die Schönheit der Natur in einem Foto festhalten. Das Geheimnis liegt im Bokeh-Effekt, der die Umgebung in einen zauberhaften, weichen Hintergrund verwandelt. Mit einer weit geöffneten Blende deiner Kamera und einer geeigneten Brennweite kannst du dieses faszinierende Bokeh erzeugen.

Achte darauf, dass dein Motiv im Vordergrund steht und der unscharfe Hintergrund die Formen und Farben harmonisch verschwimmen lässt. Canon Objektive eignen sich besonders gut für diese Art der Fotografie und helfen dir, die Magie des Bokehs in deinen Naturaufnahmen einzufangen. Experimentiere mit verschiedenen Einstellungen und Perspektiven, um die Schönheit deiner Umgebung auf einzigartige Weise hervorzuheben und unvergessliche Bilder zu schaffen.

Bokeh in der Streetfotografie: Kreative Möglichkeiten der Unschärfe

In der Streetfotografie ist das Bokeh ein mächtiges Werkzeug, um deine Motive in Szene zu setzen. Mit gezielt eingesetzter Unschärfe kannst du die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche lenken und spannende Kontraste erzeugen. Experimentiere mit verschiedenen Blendenöffnungen, um interessante Formen und Farben im Hintergrund zu erzeugen.

Mit einem Objektiv mit langer Brennweite kannst du beeindruckende Bokeh-Effekte erzeugen, die deine Fotos zu etwas ganz Besonderem machen. Spiele mit Vorder- und Hintergrund, um eine dynamische Tiefe zu erzeugen und dein Bild lebendiger wirken zu lassen. Setze Unschärfe bewusst ein, um eine einzigartige Atmosphäre in deinen Straßenfotos zu schaffen und die Kreativität in deiner Fotografie zu entfalten. Trau dich, neue Wege zu gehen und entdecke die faszinierende Welt des Bokehs in der Streetfotografie.

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